BWM Designers & Architects

Der Dachgeschoßausbau im Arsenal gehört zu den größten seiner Art in Wien. BWM Designers & Architects entwarfen und planten einen der denkmalgeschützten Architektur würdigen wie auch dem zeitgemäßen Wohnen entsprechenden Umbau mit insgesamt über sechzig Wohneinheiten. Neben einer bemerkenswerten Grundfläche von zwei mal 3.000 m² bietet der Ausbau vor allem eine unvergleichliche Aussicht – jeder der lichtdurchfluteten Räume besticht durch eine vorgelagerte Freifläche, die von außen großteils nicht einsehbar ist.

Denkmalschutz bemerkenswert umgesetzt

Das Wiener Arsenal ist eine der bedeutendsten historischen Anlagen aus der Gründerzeit mit mehreren unterschiedlichen Gebäuden und Objekten, die ehemals militärischen Zwecken dienten. Es gehört zu den wichtigsten Bebauungen des Romantischen Historismus in Wien, bedeutende heimische Architekten wie Theophil von Hansen, Carl Rösner oder Eduard van der Nüll haben hier ihre Spuren hinterlassen.

„Wir haben uns der Komplexität der Aufgabe gestellt und eine Architektur entworfen, die einerseits dem Denkmalschutz und andererseits dem zeitgemäßen Wohnen gerecht wird“, so BWM Architekt Erich Bernard. Ein äußerst sensibler Umgang mit der Substanz war gefordert, dennoch sollten den entstehenden Wohnungen keine konzeptionellen Nachteile erwachsen. Dem Denkmalschutz wurde Rechnung getragen, indem der gestaffelte Aufbau der Duplex-Wohnungen hinter eine 30-Grad-Sichtachse zurückgesetzt wurde. Der Dachaufbau ist von außen kaum sichtbar, von den großzügig geplanten Freiflächen hat man jedoch einen hervorragenden Ausblick auf die Stadt. Vom begrünten Innenhof betrachtet entsteht der Eindruck, das Dachgeschoß schwebe quasi entrückt über der rot-braunen Ziegelfassade des flachen Bestandbaus.

Wohnen mit Ausblick, ohne Einblick

Durch diese gestufte Stapelung ergeben sich attraktive Grundrisse: Der Zugang zu den Wohnungen erfolgt über einen hofseitig gelegenen Laubengang im oberen Dachgeschoß direkt in einen offenen und lichtdurchfluteten Wohnbereich. Beide Geschoße werden analog zu den Bestandsgeschoßen über hofseitige Gänge an die bestehenden bzw. nach oben erweiterten Stiegenhäuser angeschlossen. Der Baumbestand im Innenhof blieb zur Gänze erhalten. Das gesamte Gebäude wurde im Zuge des Dachausbaus hinsichtlich Barrierefreiheit und Brandschutz gleichzeitig auf den modernsten Stand der Technik gebracht – unter Einhaltung aller den Denkmalschutz betreffenden Richtlinien.

Jeder Aufenthaltsraum hat seine eigene Freifläche, die wiederum optimal in den Dachaufbau eingefügt ist. Das erste Dachgeschoß wird sowohl straßenseitig als auch hofseitig von der Bestandsfassade abgerückt. Es ergeben sich dadurch straßenseitig jeder Wohnung vorgelagerte, sichtgeschützte Patios, hofseitig liegen kleine Loggien. Das zweite Dachgeschoß wird zur Straße hin bis zur bestehenden Kaminmauer abgerückt, es ist durch diese Maßnahme von außen nicht zu erkennen, und es entstehen großzügige Terrassen mit Blick über Wien. Hofseitig zeichnet sich in diesem Geschoß der umlaufende Laubengang, der die darunter befindlichen Freiräume des ersten Dachgeschoßes überragt, als eigener, vom Bestand losgelöster Baukörper ab.

3.000 m² 2018 fertig gestellt

Der Dachausbau ist einer der größten seiner Art in Wien, die Gesamtnutzfläche beläuft sich auf rund 6.000 m². In den zwei quadratischen Seitenobjekten 3 und 16, gelegen an der Ghegastraße, entstehen auf je 3.000 m² hochwertige Maisonettewohnungen. Die Fertigstellung für das nordseitig gelegene Objekt 16 erfolgt Ende 2018, anschließend geht es mit Objekt 3 weiter. BWM Designers & Architects planten und begleiteten das Projekt von der Konzeption bis zur Baugenehmigung. Für die Umsetzung zeichnet Bauer Bau Consulting GmbH verantwortlich, Eigentümer ist die Arsenal Immobilien Development GmbH.