BWM Designers & Architects

Es wurden drei hochwertige Eigentums- und Mietwohnungen mit Außenraum in Innenstadtlage geschaffen. Das Wohnhaus liegt eingebettet in einem historischen Gebäudeensemble zwischen Ringstraße und dem Naturhistorischen Museum. Der spektakuläre Ausblick kann im Wintergarten genossen werden. Durch die aufklappbaren Fensterflächen wird der Innenraum vergrößert und es findet eine Erschließung des Außenbereiches statt, ohne in die Dachlandschaft des denkmalgeschützten Hauses zu stark einzugreifen.

Die Hauptschwierigkeiten bei der Realisierung eines Dachausbaus betreffen einerseits die Lichtführung, andererseits die Raumhöhen: Beides, ausreichende natürliche Lichtquellen, sowie großzügige Zimmerdimensionen sind aber entscheidende Faktoren einer gelungenen Planung.

Die Ausgangslage bei diesem Dachausbau in zentraler Wiener Lage zwischen Burggarten und Museumsquartier war bereits eine komfortable: Der 380 Quadratmeter große Dachboden des Gründerzeithauses beeindruckt durch eine durchschnittliche Raumhöhe von 3.5 Metern und durch drei Lichthöfe, einer davon zentral in der Mitte gelegen. Der Dachstock selber ist allein durch seine Dimensionen sowie durch seine ausgewogene Proportion, die klare Struktur und die Symmetrie ein außergewöhnliches Beispiel einer gründerzeitlichen Dacharchitektur. Diese vorhandenen „starken“ Elemente bildeten auch die Grundlage des Ausgangskonzeptes von BWM, indem diese Vorgaben „herausgeschält und gesteigert wurden“, so Projektleiter Ferdinand Bischofter. Mehrere raffinierte Einschnitte und Öffnungen verwandeln die geschlossene Kubatur des Daches in eine moderne, luftige und lichtdurchflutete Wohnlandschaft. Der symmetrische, H-förmige Grundriss bietet ideale Voraussetzungen für die Unterteilung der Luxus-Dachwohnung in einen Erwachsenen- und einen Kindertrakt.

Die strengen Auflagen des Denkmalamtes, keine grobe Veränderung der Dachlandschaft vorzunehmen, wirkten letztlich belebend auf den Entwurfsprozess und führten zu einer innovativen Lösung für die Fensterzone der zwei obersten Dachgeschoße. Die ungewöhnlich großen und breiten Öffnungen sind in das Dach eingeschnitten und folgen der Dachschräge. Die 3 mal 6 Meter großen Fenster wurden zusammen mit der Firma MDE Metal Design Engineering GmbH eigens für dieses Projekt entwickelt. So gelangt einerseits besonders viel Licht in die Innenräume, andererseits eröffnet sich durch den schrägen Winkel eine spektakuläre Aussicht in Augenhöhe auf die nahe gelegenen Museen. Durch eine mechanische Hydraulik lassen sie sich stufenlos aufklappen und schließen. Die so in die Dachschrägen integrierten Außenflächen, die unter den aufklappbaren Fenstern entstehen, stellen eine großzügige, ganzjährig benutzbare Erweiterung des Wohnraums dar. In der kalten Jahreszeit verwandeln sich die Terrassen in Wintergärten. „Wir haben versucht, ein intensives Zusammenspiel von innen und außen zu verwirklichen“, erklärt Architekt Erich Bernard.
Durch den Dachausbau entstanden insgesamt drei hochwertige Miet- und Eigentumswohnungen, die sich über drei zum Teil durch innenliegende Stiegen verbundene Geschoße erstrecken.