Das Salz
Die Stadt als Bühne.
Im gleichermaßen aufstrebenden wie belebten Salzburger Stadtteil Lehen verwandelten BWM Designers & Architects gemeinsam mit moodley brand identity ein ehemaliges Wohnhaus in ein urbanes und zeitgemäßes Boutique-Hotel. Das Salz versteht sich als Hommage an Salzburg, an die Identität der Festspielstadt und an die Geschichte und Traditionen ihres Umlandes. Ein Konzept, das sich durch das gesamte Haus zieht und es zu einem Ort für Neugierige und einem Zuhause für Entdeckungsreisende macht, voller kleiner Geschichten, unerwartet und stets elegant.
Untergebracht in einem Wohnhaus aus den 1920er Jahren, hat Anfang Mai 2022 das funkelnagelneue Boutique-Hotel Das Salz mit seinen 30 Zimmern eröffnet. Angesprochen wird eine Klientel, die sich für die Stadt auch abseits der üblichen Salzburg-Klischees von Mozart, Sound of Music und barocker Pracht interessiert. Dafür ist der aufstrebende Stadtteil Lehen die geradezu ideale Ausgangsbasis. „Das Haus soll sehr wohl eine Hommage an Salzburg sein“, sagt Erich Bernard von BWM Designers & Architects, „allerdings nicht auf eine rein plakative Art.“ Vielmehr sollen gewisse, diskret eingefügte Salzburg-typische Details und Elemente einen durchgehenden Bezug zur Stadt schaffen und zu dem, wofür sie steht.
Das Haus soll sehr wohl eine Hommage an Salzburg sein, allerdings nicht auf eine rein plakative Art.Erich Bernard
Die Stadt als Bühne
So finden sich etwa in den Zimmern Wandbords aus Naturstein sowie Hocker, die an bäuerliche Melkschemel erinnern. Von den Beinen der Tische ist jeweils eines gedrechselt, was zum einen mit einem Augenzwinkern auf die traditionellen Bauernstuben des Salzburger Landes verweist. Und zum anderen eine Huldigung an die Salzburger Handwerkskunst darstellt. Ähnlich verhält es sich mit dem Betthaupt, das dank seiner Schwingung auf traditionelle Bauernbetten verweist. Auf Salzburg als Festspielstadt bezieht sich indessen die Rückseite des Bettbords mit Spiegel und Schminktisch – dieser ist mit Glühbirnen umrandet und schafft so insgesamt den Eindruck einer Künstlergarderobe. Gleichfalls einen Bezug zu den Brettern der Bühne vermittelt der Holzboden.
Vorhang auf!
Auf dasselbe Thema beziehen sich die netzartigen Vorhänge im Café Tagesbar by MUS im Eingangsbereich. Sowohl zur Straße hin als auch an der Wand, die bis ins Untergeschoss führt, wo sich Lounge und Working Space befindet, sind die Vorhänge so drapiert, dass sie an sich öffnende Bühnenvorhänge erinnern. Café-Stühle aus verspiegeltem Aluminium erweitern optisch den Raum und fügen sich harmonisch in die homogene Materialwelt ein. Ein Effekt, für den auch die Unterbauten der Waschbecken sowie die Schubladen der Schminktische in den Zimmern sorgen.
Beginnend im Eingangsbereich, zieht sich die langgezogene Bar über den Niveausprung hinaus bis ins Tagescafé mit seinen 35 Sitzplätzen. Verkleidet ist die Bar mit unterschiedlichen Natursteinen wie dem Schwarzenseer Marmor sowie handgemachten Terrakotta-Fliesen. Auf ihr wird morgens auch das Frühstück angerichtet. An ihrem Ende gelangt man in eine gemütliche Nische, die sich obendrein durch ihr Farbspiel in Mauve vom Rest des Lokals abhebt. Von hier öffnet sich der Blick in einen begrünten Innenhof, der an warmen Tagen als Schanigarten mit 16 Sitzplätzen genutzt wird. Nach Sperrstunde des Cafés im Erdgeschoss erwartet die Gäste im Untergeschoss eine Day & Night Lounge mit großzügigem Loungemöbel Gemeinschafts-Hochtisch.
Echte Materialien& spielerische Referenzen
Großen Wert wurde auf die Verwendung durchwegs traditioneller, authentischer Materialen gelegt, es wurde etwa ausschließlich mit Echtholz gearbeitet. Die vorherrschenden warmen Farben wie z.B. Rost- und Terracotta-Töne werden immer wieder durch überraschende Farbtupfer unterbrochen, darunter etwa knallgelbe Lichtschalter, Steckdosen, das Innere der Schubladen und die Toilettenwände sowie moderne, verchromte Armaturen im Bad und am Waschbecken. Oder auch die Korridore in sattem Waldgrün.
Gleichfalls als Hommage an Salzburg verstehen sich liebevoll verspielte Details und humorvolle Anekdoten, die sich unter dem Motto „An invitation for the curious soul“ durch das gesamte Hotel ziehen. So laden etwa Accessoires wie z.b. alte Telefone zu erfrischenden kleinen Spielereien ein. Die Markenstrategie kommt von moodley brand identity, Interior Design und Markenauftritt des Hotels sind aus einem Guß und greifen harmonisch ineinander über.
Aufgabe
Interior Design für ein Hotel in Salzburg mit 30 Zimmern & Cafe
Status
Fertigstellung
05/2022
Standort
Salzburg
Auftraggeber
VO Immobilien
BWM Team
Erich Bernard, Rita Guggenberger, Katrin Stefanzl, Ismail Berkel, Tanja Hainzl
Bildnachweis
BWM Designers & Architects/ Michael Königshofer
Projektbeteiligte
Branding
moodley brand identity gmbh
Projetkpartner in Konzeptphase
Atelier Peter Weisz
Lichtplanung
Pokorny Lichtarchitektur
Landschaftsplanunng
Simma Zimmermann Landschaftsarchitektinnen OG
Einreichung
lechner lechner lechner ZT GmbH
Ausführendes Architekturbüro
Architekturbüro DI Stefan Mayrhauser & Mag.arch. Alexander Kollmann
Tischler
Uedl GmbH