Live Life Long – Seestadt Aspern
Gesund leben in der Seestadt.
Das Projekt Live Life Long zielt auf eine hohe Lebens-, Arbeits- und Freiraumqualität ab und stellt die körperliche, seelische und soziale Integrität der Nutzer:innen in den Mittelpunkt. Um die alltäglichen Wege kurz zu halten, werden die Sphären Wohnen, Arbeiten, Freizeit und soziale Infrastruktur lokal verschränkt und bewusst organisiert.
Live Life Long zeichnet sich durch ein großes und vielfältiges Angebot an leistbaren und langfristig verfügbaren Wohnungen aus. Die unterschiedlichen Typologien – von kompakten Wohnungen für Sin-gles und Paare, über Wohneinheiten mit zuschaltbaren Gewerberäumen bis hin zu großzügigen Wohnungen für Familien oder Wohngemeinschaften – bieten Platz für unterschiedliche Nutzungs- und Altersgruppen, individuelle Lebensstile und neue Wohn-/ Arbeitskulturen. Die Grundrisse sind flexibel, alltagstauglich und mit Normmöbeln möblierbar. Der Mix von geförderten und freifinanzierten Wohnungen garantiert eine soziale Durchmischung.
Soziale Qualitäten.
Neben der Gästewohnung und der Gemeinschaftsterrasse übernehmen die aneigenbaren Freiräume unterschiedliche Wohnzusatzfunktionen. Das Herzstück der Anlage bildet der große Aktiv-Raum, ein nutzungsoffener Gemeinschaftsraum mit Gemeinschaftsküche. Dank des wandelbaren Bespielungskonzepts des Aktiv-Raums wird die Kultur der sozialen Nachhaltigkeit aktiv gefördert und der Grundstein gelegt für eine verknüpfte, überschaubare und lebendige Nachbarschaft.
Darüber hinaus befinden sich in den Sockelzonen der unterschiedlichen Baukörper sozial nachhaltige Nutzungen wie ein Kindergarten, eine Musikschule mit Proberäumen, Geschäftsräume und eine Ordination.
Urbane Dichte mit Aufenthaltsqualität.
Das Konzept der Segmentierung der Bebauung in sechs ablesbaren Baukörper bzw. vier Stiegen konn-te auf den Städtebau der Nachbarbauplätze reagieren und ein Maximum an belichtbarer Fassadenfläche für die Wohnungen generieren. Die Anordnung um eine quartiersinterne Piazza lässt bewusst urbane Dichte mit Aufenthaltsqualität entstehen. Bei der Ausrichtung der Wohnungen wurde besonders drauf geachtet, dass jede eine freie Fernsicht hat. Die spannende Durchwegung führt in die große grüne Mitte. Ein Teil des Gebäudepaares an der Kreuzung ist bewusst um knapp 6m von der Baulinie zu Quartiersstraße abgerückt, um ein großzügiges Entree zur Musikschule zu schaffen und das Thema der Parzellierung auch nach außen zu spielen.
Licht und Freiraum.
Bei der Situierung der Wohnungen wurde größtes Augenmerk auf Belichtung und Besonnung gelegt. Der Großteil der Wohnungen ist zweiseitig über Eck orientiert. Alle Wohnungen verfügen über einen privaten Freiraum. Der breite Wohnungsmix bietet Zwei- bis Fünfzimmer-Einheiten.
Das grüne Herz.
Im inneren Bereich des gesamten Baufelds G13 liegt das ‚Grüne Herz’, es wurde in einem koopera-tiven Prozess mit den Planern der zwei angrenzenden Baufelder als intensiv durchgrüntes Zentrum für alle drei Bauplätze konzipiert. Baumgruppen geben hier die Struktur vor und bilden einen durchgrünten Raum. Ein durchgängiges Gräser- und Staudenband, u.a. mit Reitgras, Sonnenhut und Storchschnabel bepflanzt, läuft über das gesamte Baufeld und verbindet alle Bauplätze. Dazwischen laden offene Wiesenflächen zur Nutzung ein. Da der gesamte Zentralbereich nicht unterbaut ist, können Großbäume zum Einsatz kommen und das Regenwasser vor Ort versickert werden.
Bäume mit Charakter.
Baumgruppen mit Laub- und Nadelbäumen bringen das ganze Jahr über Grün und Struktur in den Freiraum. Insgesamt werden auf dem Bauplatz 35 neue Bäume gepflanzt – mit Blasenbaum, Zieräp-fel und Scharlachkirschen als Leitbäume. Das ‚Grüne Herz‘ ist von Großbäumen wie Linden, Hainbuchen, Schwarzföhren und Ahornarten geprägt. Sie sind frei und in Gruppen gesetzt. Der östliche Teil des „Grünen Herz“ ist dem Thema ‚Essbare Stadt’ gewidmet mit Obstbäumen, Küchengarten mit Kräuterbeeten, Gemeinschaftsbeeten sowie Beerensträuchern wie Ribisel, Himbeere und Weinrebe.
Ab ins Freie.
In den urbanen Grünräumen finden sich unterschiedliche Sitzgelegenheiten, Radabstellplätze, Beete mit Mischpflanzungen aus Gräsern und Stauden sowie den Erdgeschosszonen vorgelagerte Berei-che für den Aufenthalt im Freien, z.B. bei den Behandlungsräumen und im Bereich des Kindergartens. Bei der Gemeinschaftsküche sind ein Ess- und Aufenthaltsbereich im Freien, der Gemein-schaftsgarten sowie der Kleinkinderspielplatz des Baufeldes angeordnet. Der Gemeinschaftsgarten ist ein Angebot zum selbst Gärtnern und aktiv werden.
Aufgabe
Errichtung eines Quartiers auf 12.400m² Nutzfläche mit gesamt 153 Wohnungen im Rahmen eines 2-stufigen Bauträgerwettbewerbes, Siegerprojekt für Bauplatz G13 A
Status
Fertigstellung
11/2021
Auftraggeber
wohnfonds wien in Kooperation mit der wien 3420 aspern development 3420 AG
BWM Team
Markus Kaplan, Peter Foschi, Alexandra Stage, Michele Sabini, Clemens-Veit Hörl, Sanja Piro
Bildnachweis
BWM Designers & Architects / Stefan Zamisch
Projektbeteiligte
Bauträger
Familienwohnbau gemeinnützige Bau- und Siedlungsgesellschaft mbH
Architekten WBW, künstl. Oberleitung
BWM Designers & Architects
Architekten Ausführungsplanung
u.m.a. Architektur ZT GmbH
Landschaftsplaner
Simma Zimmermann Landschaftsarchitektinnen OG
Generalunternehmer
Strabag AG Direktion AP Wien
Statik
dorr - schober & partner
Partner
art:phalanx
Auszeichnungen
3 Juni 2022
gebaut 2021!
Eine "gebaut2021" Auszeichnung für unser Projekt in der Seestadt Aspern! Jährlich vergibt die MA 19 einen Preis für herausragende Architekturprojekte, die in einer Ausstellung gezeigt sowie einer Publikation abgebildet werden. Wir freuen uns! Im Bild (v.l.n.r.): Sanja Piro, Alexandra Stage, Markus Kaplan, Clemens Hörl (alle BWM), Liz Zimmermann (simzim)
24 Februar 2020
Ausgezeichnet nachhaltig!
Im Rahmen des BauZ! Kongresses wurde das BWM-Projekt Live Life Long – Seestadt Aspern von der Österreichische Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (ÖGNB) und klimaaktiv Bauen und Sanieren als herausragend ausgezeichnet!