Caffè Sacher Trieste
Wiener Kaffeehaus-Tradition in Triest
Direkt im Zentrum, in der belebten Fußgängerzone fast unmittelbar am Corso Italia gelegen, hat das neue Caffè Sacher Trieste seine Türen geöffnet. Inhaber Dizzi Alfons, BWM-Designer Erich Bernard und Interior Stylist Peter Weisz haben die beliebte Sachertorte nach Triest geholt und das denkmalgeschützte Geschäft gerettet – alles wurde behutsamst in die sorgfältig restaurierte Originaleinrichtung aus 1912 integriert.
Mit der historischen Geschäftseinrichtung ist das neue Caffé Sacher eines der schönsten Geschäftslokale Triests. Direkt im Zentrum, in der belebten Fußgängerzone fast unmittelbar am Corso Italia gelegen, verwandeln BWM Designers & Architects gemeinsam mit Aulo Guagnini, Atelier Peter Weisz und Innenarchitektin Evi Märklstätter/Studio 13 Crad das historische Schuhgeschäft Rosini in das Caffè Sacher Trieste, eines der wenigen der berühmten Traditionsmarke außerhalb Österreichs. Das Interior Design orientiert sich am Stil der bereits bestehenden und gleichsam von BWM Designers & Architects gestalteten Cafés im traditionsreichen Hotel Sacher in der Wiener Innenstadt, dem Sacher Eck sowie dem Salon Sacher und integriert sich in die sorgfältig restaurierte Originaleinrichtung aus 1912.
„Sacher ist eine Marke, die jeder Italiener kennt und verehrt. Triest wiederum ist verdichtete europäische Geschichte, die viel mit Wien gemeinsam hat. Es war also naheliegend, die beiden zusammenzuführen”, erklärt Inhaber Dizzi Alfons seine Ambition, mit dem Caffè Sacher Trieste für einen neuen Hotspot in der Stadt zu sorgen.
Wie bei all unseren planerischen Gedanken geht auch diesem Projekt eine genaue historische Analyse voraus, die Neugestaltung erfolgt unter größter Rücksichtnahme auf und v.a. in Einklang mit dem Bestand.Erich Bernard
Den Bestand erhalten
Das Geschäftslokal befindet sich in dem denkmalgeschützten Palazzo RAS, der ehemaligen Zentrale der Versicherung Riunione Adriatica di Sicurtà i, die 1912 von den beiden bekannten Triester Architekten Arduino und Ruggero Berlam errichtet wurde. Neben einem Kino und einem großen Warenhaus, dem heutigen COIN, beherbergte der Palazzo RAS auch ein ‚amerikanisches Schuhwarenhaus‘ des Wiener Schuhhauses Berthold Fassel (Fratelli Fassel – Wien, Prag, Triest, Karlsbad, Budapest, Lemberg und Innsbruck). Die Einrichtung des Geschäftslokales wurde 1912 vom Wiener Atelier der Möbelmanufaktur Heinrich Röhrs im Stil des Wiener Sezessionismus ausgeführt – mutmaßlich nach den Entwürfen eines dort beschäftigten Wiener Architekten. Die aus der Bauzeit stammende Einrichtung blieb hinter den Einbauten aus den 1960er Jahren fast vollständig erhalten und wurde in Zusammenarbeit mit dem lokalen Denkmalamt sorgfältig freigelegt und restauriert.
BWM-Designer und Experte für Denkmalschutz Erich Bernard: „Wie bei all unseren planerischen Gedanken geht auch diesem Projekt eine genaue historische Analyse voraus, die Neugestaltung erfolgt unter größter Rücksichtnahme auf und v.a. in Einklang mit dem Bestand.“ So war es Bernard auch in Triest ein Anliegen umfangreiche Recherchen zum Standort des ehemaligen Schuhgeschäfts Rosini - durch Aulo Guagnini - in den historischen Archiven von Triest und der Allianz anzustellen. Zur Erhaltung des wertvollen Geschäftes haben sich BWM Designers & Architects sogar dazu entschlossen, selbst ein Investment zu tätigen und sich mit Shares am Caffè Sacher Triest zu beteiligen.
Im Stile des Art Deco
Das Interior-Konzept orientiert sich wie auch bereits bei der durch BWM erfolgten Neugestaltung der beiden Lokale im Stammhaus Hotel Sacher in Wien am Stil der 1920er bis 40er Jahre und verbindet Original-Elemente mit zeitgenössischem Design. Die historischen raumhohen Regalanlagen rund um die steinernen Kamine und die darüberliegenden großen Spiegel werden zur Präsentation der weltbekannten Sacher-Torte genutzt.
Die beiden sezessionistisch dekorierten Pulte aus Holz, weißem und schwarzem Marmor wurden an der ursprünglichen Stelle aufgestellt und als Präsentations- und Kassenpult weiter genutzt. In den Auslagen wurde die bauzeitliche Boiserie wieder freigelegt und rekonstruierend restauriert. Hinter Gipskartonverkleidungen wurde schließlich noch die Stahl-Glaskonstruktion der ebenfalls aus einer Wiener Werkstätte stammenden ursprünglichen Fassade wiederentdeckt und freigelegt.
So konnte ein wertvoller Beitrag geleistet werden, für Triest eines der besterhaltenen Geschäftslokale aus der Zeit des Stile Liberty, des Jugendstils, wieder für alle zugänglich zu machen.
Altbekannt und doch neu
Bei der neuen Möblierung für das Caffé / Negozio Sacher Triest wurde darauf geachtet, diese in den wertvollen Originalbestand zu integrieren (dessen Restaurierung vom Studio Guagnini koordiniert wurde), zugleich aber auch eine Wiedererkennbarkeit der Marke Sacher zu gewährleisten – mit Eigenständigkeit und ohne dabei die ebenfalls von BWM gestalteten Wiener Originale zu kopieren.
Der typische rote Samt zieht sich als markantes Merkmal durch die Einrichtung: Zentral im Gastraum sticht das rote Samtsofa hervor, aus den erhöhten Auslagenpodesten wurden großzügige Sitznischen aus rotem Samt eingerichtet. Die freigelegte ursprüngliche Wandvertäfelung mit facettierten Spiegeln wird von BWM Designers & Architects sorgfältig in die Gestaltung integriert, um dem Raum eine neue Tiefe zu geben und ihn insgesamt zu öffnen. Blickfang sind die Leuchten, eine Adaption einer Leuchte des Wiener Architekten Josef Hoffmann aus dem Jahre 1912.
Auf einer Empore befindet sich die neue Bar, mit einer Natursteinplatte als Oberfläche und facettierten Spiegelstreifen verkleidet als zentraler Punkt in Szene gesetzt.
In Anlehnung an das Wiener Haupthaus entstand eine charmante Interpretation der Blauen Bar. Dieses Kleinod wurde in enger Zusammenarbeit mit Sacher-Miteigentümerin Alexandra Winkler von Interieur-Stylist Peter Weisz und Innenarchitektin Evi Märklstetter umgesetzt. „Es war eine besondere Herausforderung, die Vergangenheit zeitgemäß zu interpretieren und dabei ganz in der DNA der Sacher-Welt aufzugehen“, erklärt Peter Weisz, der von Beginn an der Gestaltung und der gelungenen Umsetzung von Flair und Ambiente beteiligt war. „Dizzi Alfons und ich wollten die Gäste in Triest die einzigartige Sacher-Tradition spüren und erleben lassen.“
Das Caffè Sacher verfügt über mehr als 50 Sitzplätze auf rund 85m2. Vor dem Caffè in der Fußgängerzone befindet sich ein Gastgarten mit gut 50 Sitzplätzen.
Aufgabe
Neugestaltung eines denkmalgeschützten Geschäftslokal als Caffé und Negozio Sacher im Zentrum Triests, mit mehr als 50 Sitzplätzen auf rund 85m2
Status
Fertigstellung
04/2023
Auftraggeber
Dizzi Alfons
BWM Team
Erich Bernard, Rita Guggenberger, Christiane Geymayer
Bildnachweis
Photo: Giuliano Koren
Projektbeteiligte
Inhaber/ Lizenznehmer
Dizzi Alfons
Interior Design
BWM Designers & Architects
Interior Styling
Atelier Peter Weisz & Innenarchitektin Evi Märklstätter/Studio 13 Crad
Entwurf, Bauleitung und Sicherheitskoordination
Aulo Guagnini
F&B Consulting
Christian Bayer-Eissler
Lichtplanung
Klaus Pokorny
Presse
29 September 2023
Il Meridiano
L'arte entra nel Cafè Sacher di Trieste, la prima mostra è di Giulia Crimaldi
Link PDF5 Juni 2023
fm-online.at
Café Sacher in Triest eingeweiht
1 Juni 2023
triesteprima.it
Torte di lusso, salsicce croccanti e champagne: le meraviglie del primo Caffé Sacher in Italia
Link PDF2 Mai 2023
DerStandard
Das neue Caffè Sacher in Triest ist ein prächtiger Ort schwülstiger Nostalgie
Link PDF15 April 2023
Corriere della Sera