Wohnbau Ober-Grafendorf / Wettbewerb 3. Platz
Smarter Slower Longer Timber
Der Entwurf erzielt mit knappen baulichen Bewegungen und einer präzisen Setzung eine Palette von identitätsstarken Orten. Fünf strukturgleiche Reihen separieren den fußläufigen und motorisierten Ver-kehr und schaffen wirksame Bezüge zum Ort und zur unmittelbaren Umgebung. Der leichte Versatz in den Baukörpern gliedert Außenräume und markiert subtil die Wohnungsgrößen.
Räume und Stimmungen als Kern der Siedlung
Eine Folge von architektonischen Räumen bilden Orientierung und bauen Bezüge zum Ort und sympathische Raumstimmungen / Identitäten auf. Die Bepflanzung mit ausgesuchten und visuell markanten Bäumen und Sträuchern unterstreicht die Merkbarkeit der grünen Orte und vermeidet die Eintönigkeit von „Begleitpflanzungen“
„Wir schauen zur Mitte!“ Gesicht zur Ortsmitte
Die Adressbildung erfolgt hin zur verkehrsberuhigten Siedlungsstraße. Drei Haupteingänge, drei überdachte Tore bieten attraktive Zugänge verbunden mit niederschwelligen Mobilitätsangeboten. (Radeinstellplätze, Lastenradverleih, . . .) Als Ventile zum öffentlichen Raum markieren sie die Zugänge und bewahren den halböffentlichen Charakter der Freiräume. Dieser Zugang für Fußgänger und Radfahrer orientiert sich bewusst zum Ortszentrum und nimmt die ortsplanerische Idee und das Mobilitätskonzept der neuen Zentrumsentwicklung begeistert auf.
Mobilität mit Schwerpunkten
Autofrei in voller Tiefe durch ruhenden Verkehr im Westen. Die Zufahrt für den Autoverkehr und der ruhende Verkehr werden entlang der Bahntrasse in einer landschaftlichen Mulde versammelt/konzentriert. Baumreihen und eine überwachsene Pergola überdecken die parkenden Fahrzeuge. Die geringfügige Anhebung des westlichsten Baukörpers um ein halbes Geschoss erlaubt trotzdem die Realisierung von drei vollen Wohngeschossen. Zugleich markiert sie diese ortsbauliche Kante und verschafft denWohnungen im erhöhten Erdgeschoss ausreichend Distanz zur Straße. Dadurch wird der überwiegende Teil des Baufelds in voller Tiefe autofrei. Es entsteht ein breiter und für Eltern und Kinder sicherer Bewegungsraum, der von der grün bewachsenen Friedhofsmauer abgeschirmt wird.
Dreigeschossigkeit
Der Entwurf findet mit drei Geschossen das Auslangen und kann dadurch die Höhenentwicklung der umgebenden Bebauung berücksichtigen. Dadurch entsteht eine ortstypische und familiengerechte Maßstäblichkeit, mit der Ortsbezug und Kontextualität der Entwurfsidee nochmals betont werden.
Nachbarschaften am Geschoss
Die bauliche Gliederung schafft soziale Verbundenheit auf kleinstem Raum. So entstehen Nachbarschaften auf den einzelnen Geschossen. Räume für Kinderwägen und zur Einlagerung befinden sich in unmittelbarer Nähe zur Wohnung direkt am Geschoss und schaffen sozial aktive Begegnungsorte / -möglichkeiten. Das Statische System erlaubt die gestalterische Öffnung von Wandflächen, wie sie etwa in den Fahrradräumensichtbar wird.
Aufgabe
Wettbewerbsbeitrag für eine Wohnhausanlage, in offener Bauweise mit mindestens 12 Wohneinheiten je Gebäude.
Status
Wettbewerb
03/2021
Auftraggeber
ALPENLAND gemeinnützige Bau- Wohn- und Siedlungsgenossenschaft reg GesmbH / Siedlungsgenossenschaft GesmbH
BWM Team
Markus Kaplan, Gerhard Girsch, Viktoria Starzinger, Denis Dimitri Gulder, Ulrike Salchegger-Maidic, Robert Fabach, Clemens-Veit Josef Hörl
Bildnachweis
Renderings: LAUBlab
Projektbeteiligte
Landschaftsplanung
YEWO LANDSCAPES GmbH
Holzbau-Partner GU
Leyrer + Graf Baugesellschaft m.b.H.
Verkehrsplanung
Institut für Verkehrswissenschaften Forschungsbereich (TU Wien)